Wem assistieren Diätassistentinnen eigentlich? Und sind die nur dazu da, um mir eine Diät zum Abnehmen zu empfehlen? In der Berufsbezeichnung stecken zwei Wörter, die nicht wirklich abbilden, mit wem man es zu tun hat. Im allgemeinen Sprachgebrauch meint eine Diät meist etwas Negatives. Etwas, das man macht, um Gewicht zu verlieren statt der eigentlichen simplen Bedeutung „Ernährungsweise oder Lebensweise“. Und das Ganze machen Diätassistentinnen auch noch nicht einmal allein, sondern nur als Assistenz?
Wie umfangreich das Berufsbild ist und wieviel Fachwissen man sich im Laufe seiner Ausbildung und Karriere aneignet, wird in unserem Blogbeitrag „Wer ist Wer? Berufe in der Welt der Ernährung“ deutlich. Aber wieviel Verantwortung wir tragen, welche großartigen Kompetenzen und Spezialisierung wir besitzen und auch wieviel wir uns fortwährend informieren und fortbilden müssen wird in unserer Berufsbezeichnung leider nicht abgebildet.
Bis vor 40 Jahren traf die Bezeichnung vielleicht noch eher zu, als die Fachkräfte fast ausschließlich an der Seite von Ärzten in Kliniken und Krankenhäusern gearbeitet haben und sehr statische Diäten verordnet haben, statt individuell auf Patienten einzugehen. Aber genauso wie bei früheren Hausmeistern oder Krankenschwestern sollte auch unsere Berufsbezeichnung angepasst werden, um eine Abwertung unseres Berufsbildes zu verhindern. Die hohe Nachfrage nach Coaches und Mentorinnen im Ernährungsbereich zeigt ja, dass unsere Berufsgruppe an Attraktivität gewinnt.
Im 10-Punkte-Programm zur Neuordnung des Diätassistentengesetzes vom VDD (Verband der Diätassistenten e. V.) und BALD (Bund für Ausbildung und Lehre in der Diätetik) wird eine Änderung der Berufsbezeichnung gefordert. Darin werden zwei neue mögliche Bezeichnungen vorgestellt: Diätologin oder Ernährungstherapeutin. Unser Favorit ist die Bezeichnung als Therapeutin, das beschreibt für Verbraucher unserer Meinung nach einfach am eindeutigsten, was wir leisten.
Der VDD kämpft schon seit Jahren für uns und eine Novellierung des Diätassistentengesetzes, eine neue Ausbildungs- und Prüfungsverordnung und eine generelle Reform der akademischen Ausbildung, um unter anderem auch die Berufsbezeichnung endlich zu ändern.
Auch du kannst dich beteiligen und den VDD bei diesem Vorhaben unterstützen, indem du Menschen in deinem Umfeld aufklärst, dich für das Thema stark machst und auf den sozialen Kanälen wie LinkedIn, Facebook oder X darüber informierst.
Hier könnt ihr euch die Stellungnahme und das 10-Punkte-Programm nochmal ganz genau durchlesen: https://www.vdd.de/ueber-uns/positionen/berufsgesetz/